Einführung in die indische Schrift

unter besonderer Berücksichtigung
von Texten auf alten und neuen Briefmarken


Die "indische" Schrift

Indien ist ein Vielvölkerstaat, der im Inneren erst langsam zusammenwächst. Indiens Völker haben verschiedene Sprachen und einige benutzen sogar ein eigenes Alphabet. 1965 beschloß die indische Regierung, daß HINDI als amtliche Verkehrssprache die Stelle des Englischen einnehmen soll. Seitdem wird diese Sprache als Hauptsprache im ganzen Lande gelehrt.
HINDI wird von den Hindus in Devanagari und von den Moslems in Urdu geschrieben.
(Urdu ist eine arabische Schrift, mit Sonderbuchstaben.)

Wir müssen die Namen der Sprachen und Schriften unterscheiden lernen :
Sprache :
Hindi, Sanskrit, Marathi, Radschasthani *)
Hindi (nur bei Moslems)
Nepali
Bengali, Assamesisch
Gudscharati *)
Gurmukhi
Malayalam
Orissa
Singhalesisch
Tamilisch
Telingisch
Tibetisch
Schrift :
Devanagari
Urdu - arabisch
Devanagari
Bengali
Gudscharati
Gurmukhi
Malayalam
Oriya
Singhalesisch
Tamil
Telugu
Tibetisch
Land / Landesteil heute
Indien
Indien, Pakistan
Nepal
Bangla Desh und Indien- Assam
Indien- Gudscharat
Indien- Pandschab *)
Indien- Kerala
Indien- Orissa
Sri Lanka
Indien- Tamil Nadu und Sri Lanka
Indien- Maisuru
Tibet (heute zu China), Bhutan
*) in englischer Schreibweise : Rajasthani, Gujarati, Punjab.

Die wichtigste Schrift ist die "Devanagari". Ihr typisches Kennzeichen ist die Linie, an der die Buchstaben hängen. Die Schriften Bengali, Gurmukhi und Tibetisch sehen ihr sehr ähnlich.
Die Buchstaben der anderen Schriften stehen einzeln und sind nicht so eckig, sondern oft sehr rund und schwungvoll.

Gudscharati, Gurmukhi, Malayalam, Oriya und Telugu sind auch auf den alten Briefmarken der indischen Feudalstaaten zu sehen.

Die indische "Devanagari"


Alle indischen Schriften sind Silbenschriften ( vergleiche japanisch). Das bedeutet, man schreibt z.B. ein "r", muß aber "ra" lesen. Da viele Silben auf " -a" enden, enthalten die Schriftzeichen für die Konsonanten schon ein "-a". Endet aber die Silbe nicht auf " -a", so wird das Zeichen für den Vokal extra geschrieben. Endet das Wort ohne Vokal, wird ein schräger Strich hinzugefügt (entspricht unserem Apostroph).

Ligaturen : Treten zwei Konsonanten unmittelbar ohne Vokal nebeneinander, dann können sie zusammengeschrieben werden und "verschmelzen". Sie bilden eine sogenannte "Ligatur". Es gibt in der Devanagari 195 Ligaturen und sie erschweren das Lesen sehr.
Im modernen Indien werden Ligaturen möglichst vermieden, aber in alten Sanskrit - Texten und in tibetischen Texten sind sie sehr häufig.

Vokale am Wortanfang werden mit vollem Zeichen geschrieben, aber Vokale im Wort, an den Silbenenden, schreibt man nur mit kleinen Strichen und Häkchen. Bei Vokalen muß man zwischen kurzer und langer Aussprache unterscheiden.

Das Devanagari - Alphabet : Es gibt keine Unterschiede mit "großen" und "kleinen" Buchstaben, wie bei uns. Auch der Unterschied zwischen Druckschrift und Schreibschrift ist gering. Man schreibt von links nach rechts.


a a* aa aa* ee i ii oo u uu uu* ai au an ah

ba

bha

da

dha

da

dha

ga

gha

ha

ka

kha

la

la

ma

na

na

nga

nja

pa

pha

ra

rri

sa

ta

tha

ta

tha

wa

ya

scha

scha

dscha

dschha

tscha

tschha

dschha*

* = ältere Schreibweise

Die Ausspracheregeln sind sehr kompliziert und für uns hier nicht wichtig.
Allgemeine Erklärungen dazu finden Sie in der "Einführung in die Phonetik und Transkription".

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